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Psychotherapie und die
Folgen
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Einleitung
Bei Verkäufern gibt es gute, nicht so gute und echt schlechte
Verkäufer. Nicht so gute Verkäufer verkaufen das, was
der Kunde meint haben zu wollen und schlechte Verkäufer erzeugen
einen Bedarf und machen einen Abschluss. Sie denken aber nicht
langfristig und so machen Kunden Gebrauch von ihrem Rückgaberecht.
Wenn sie das Gekaufte behalten, wird das tolle neue Auto, Küche,
Fernseher, schnell zur Gewohnheit werden und ein neuer vermeintlicher
Bedarf entsteht. Gut für die Wirtschaft, aber der Mensch
leidet langfristig darunter. Die guten Verkäufer sind bedarfsorientiert.
Sie denken ganzheitlich und sie hören auch auf das was zwischen
den Zeilen ausgesprochen wird. Sie ergründen den wirklichen
Bedarf und sie denken langfristig. Ihre Angebote fallen entsprechend
aus. Deshalb haben sie wirklich zufriedene Kunden, die langfristig
zufrieden sind.
Psychotherapeuten haben die Lehren von Theoretikern studiert.
Sie haben ihre Meinungen, ihr Wissen und Können daraus geschöpft,
die Konzepte, Diagnosen und theoretisches Wissen über Jahre
zu verinnerlichen, damit sie Prüfungen bestehen.
Auch, wenn sie es niemals zugeben würden, sind Psychotherapeuten,
ganz ohne Frage, auch Verkäufer. Aber sie verkaufen keine
Autos, Fernseher, Aktien oder Küchen; Psychotherapeuten verkaufen
ihre Diagnosen. Diagnosen basierend auf dem, was sie gelernt haben.
Sie verkaufen Sehnsüchte. Sehnsucht nach genau dem, was der
Patient gerade nicht hat. Die Sehnsucht nach Freiheit von Zwängen.
Die Sehnsucht nach Freiheit von Verantwortung. Die Sehnsucht nach
Freiheit von einer lieblosen Ehefrau. Die Sehnsucht nach Freiheit
vom Alltagstrott.
Die guten Psychotherapeuten sind bedarfsorientiert. Sie denken
ganzheitlich und sie hören auch auf das was zwischen den
Zeilen ausgesprochen wird. Sie ergründen den wirklichen Bedarf
und sie denken langfristig. Ihre Therapie fällt entsprechend
aus. Deshalb haben sie wirklich zufriedene Patienten, die langfristig
geheilt sind.
Die nicht so guten Psychotherapeuten verkaufen Sehnsüchte.
Sehnsucht nach genau dem, was der Patient gerade nicht hat. Die
Sehnsucht nach Freiheit von Zwängen. Die Sehnsucht nach Freiheit
von Verantwortung. Die Sehnsucht nach Freiheit von einer lieblosen
Ehefrau. Die Sehnsucht nach Freiheit von einem dominanten Ehemann.
Die Sehnsucht nach Freiheit vom Alltagstrott. Der Patient wird
kurzeitig glücklich, er denkt, ihm wird geholfen, aber die
erfüllte Sehnsucht wird schnell zur Gewohnheit.
Solange das Vertrauen zum Therapeuten aufrechterhalten wird, kommt
der Patient immer wieder. Vielleicht kommt der Patient immer wieder,
über Jahre. Vielleicht wechselt er und er geht zum nächsten,
und die Therapie fängt von vorne an, weil die Seele immer
noch nicht geheilt ist und neue seelische Schmerzen aufgetreten
sind.
Mediziner können es auf ähnliche Weise, haben aber nicht
so viel Erfolg damit, da der Körper viel schneller als die
Seele erkennt, dass eine Therapie nicht wirkt. Ausgenommen die
Mediziner, die mit der Hoffnung von Krebspatienten ihr Geld verdienen.
Diese Mediziner scheinen sehr viel Erfolg zu haben. Es ist fraglich,
ob alle empfohlenen CTs, MRTs und sonstige Schnickes tatsächlich
notwendig sind.
Aber wo geht man hin, wenn die Seele leidet? Ich habe darauf noch
keine Antwort gefunden. Leider stehe ich genauso ratlos da, wie
die Patientin oder der Patient, die ihre so sehnsüchtig gewünschte
Freiheit gefunden haben, um dann festzustellen, dass die Seele
mehr leidet als zuvor.
Psychotherapie und die
Folgen
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Die moderne Psychotherapie versucht, ihre Patienten davon zu
überzeugen, dass die wahre Liebe nur in uns selbst zu finden ist.
Nur, wenn ein Mensch die Liebe zu sich selbst gefunden hat ist
dieser Mensch okay und eins mit dem Universum. Der Mensch kann
ein liebevolles Zuhause aufbauen und ist glücklich und zufrieden
alleine darin zu leben.
Sind diese Therapeuten so gechillt und so weit weg von der Realität,
dass sie nicht erkennen können, dass es ein Irrtum ist, mit so
einem begrenzten Horizont Patienten zu behandeln. Bis auf die
Handvoll Einsiedler kann niemanden alleine glücklich und zufrieden
leben. Sogar Nonnen und Mönche leben in Gesellschaft gleichgesinnter.
Haben diese gebildeten Therapeuten irgendwann wirklich alleine
gelebt? Ich meine, nicht in ihrer Studentenzeit, sondern als ältere
Person, ganz alleine in ihrer einsamen Wohnung? Haben sie nie
sehnsüchtig auf einen Anruf oder eine Nachricht von jemandem gewartet?
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